Auf dieser Seite stehen die neuesten Blogeeinträge oben. Die aktuelle Tour durch Westeuropa 2018/2019 der Reihe nach und von Anfang gibts hier: Teil 1 / Teil 2
Ältere Touren: Prag 2018 - Ostsee 2017
Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht.
— Peter Rosegger
Heute, Samstag 27.10.18 war der bisher härteste Tag unseres Ausflugs.
Die Temperatur ist auf 11 Grad runter und wir mussten bei Dauerregen nach Girona. Das waren zwar nur 40km aber Dana hat trotzdem vor Kälte und Nässe gezittert als wir ankamen. Die Einheimischen hatten uns gewarnt bei den Wetter die „Radwege“ zu benutzen. Also sind wir auf der Straße geblieben. Hier haben uns die Tankstellen-Junkies aber fast den Arsch weggefahren. Das war uns zu riskant. Also doch auf die Piste, die sich aber nach kurzer Zeit Aufgrund der Wassermassen als unpassierbar erwies.
Letztlich kamen wir irgendwann total durchnässt in Girona an. Dann war das Radler-Hostel, das uns empfohlen wurde, nicht mehr existent. Am Ende landen wir in der Jundherberge mit getrennten Schlafsäälen für Männlein und Weiblein. Aber zumindest warm und trocken
Freitag 26.10.18. Wir sind von den französischen Radwegen ganz schön verwöhnt. Der Eurovelo 8, an dem wir uns seit Avignon orientieren, hat sich mit dem Grenzübertritt vom gepflegten Asphalt in eine löchrige Schotter- und Schlammpiste verwandelt.
Einmal geht es unterhalb einer großen Rinderweide entlang. Der Regen der offensichtlich hier üppig ausfiel hat alles runtergespült. Das Pino-Tandem und sein Fahrer versinken in der Kuhscheiße.
Für die nächsten Tage ist eine Schlechtwetterfront gemeldet. Wir finden in einem Dorf namens Viladamat fantastische Warmshowers-Gastgeber: Macià & Steve.
Heute am Donnerstag 25.10.18 sind wir nur gute 30 km gefahren, aber die hatten es in sich.
Von Le Boulou zum Pass Col de Panissars brauchen wir knapp 3 Stunden. Es geht zwar stehts bergauf, aber auf Asphalt und daher machbar, auch mit den schwer beladenen Rädern. Die Strecke führt wunderschön durch den Wald und gibt immer wieder den Blick auf die angrenzenden Pyrenäengipfel frei.
Oben angekommen empfängt uns Spanien mit einer ausgewaschenen Schotterpiste und absoluter Einsamkeit. Zum Glück geht es meist bergab. Einige Gegenanstiege sind jedoch so steil, dass wir das Tandem zu zweit hoch schieben und Dana daneben her laufen muss.
In La Jongera, dem ersten spanischen Ort füllen wir zur Sicherheit den Wassersack auf, damit wir zur Not wild campen können. Aber unsere Sorgen sind unbegründet. Nach einer weiteren guten Stunde und einem brutal steilen Schotter-Anstieg (den es überhaupt nicht mehr gebraucht hätte) kommen wir in Capmany auf einem sehr idyllisch gelegenen und gepflegten Campingplatz unter.
Gegen den riesengroßen Hunger kochen wir abends Nudeln mit schön fett Käse und zischen dazu ein paar eiskalte San Miguel
Seit wir am Meer sind war das Zelt vom Tau jeden Morgen innen und außen total nass und oft auch von Schnecken besiedelt. Nun weht seit 2 Tagen ein warmer Wind und wir können sogar nachts die Wäsche trocknen. Das ist schon angenehm.
Am Dienstag 23.10.18 erreichen wir in Argelès-sur-Mer die südwestlichste Ecke von Frankreich und schwenken nach rechts an den Pyrenäen entlang Richtung Westen. Wir finden bei Le Boulou wieder einen schönen Campingplatz auf dem wir 2 Nächte bleiben werden, um morgen Mittwoch Danas 6. Geburtstag zu feiern.
Am Sonntag 21.10.18 gehts weiter. Aber nicht sehr lange, denm dann müssen wir wieder umkehren weil der Weg überschwemmt ist.
Wir umfahren das Sumpfgebiet, gelangen wieder ans Meer und schließlich nach Gruissan auf den Canal du Midi. Hier führt der Weg eindrucksvoll über einen schmalen Steifen Land, zu beiden Seiten von Wasser umgeben.
Nach ein paar vergeblichen Versuchen einen Platz für unser Zelt zu finden, landen wir schließlich auf einer Wiese, die eigentlich für Wohnmobile gedacht ist.
Nachts frischt der ablandige Wind, der seit heute weht, noch mehr auf. Das Zelt steht nicht sehr geschützt und so rütteln uns starke Windböen durch und halten uns wach. Zum Glück hält das Zelt durch.
Am nächsten Morgen, Montag, 22.10.2018 wollen wir erstmal nur weg. Wir packen zügig alles zusammen, fahren erstmal ne Stunde und frühstücken unterwegs am Strand. Nach einiger Zeit durch uninteressante Urlaubsorte finden wir östlich von Perpignan einen schönen und günstigen Campingplatz: Le Sainte-Marie. Am Horizont sind jetzt schon die Umrisse der Pyrenäen im Dunst zu erkennen.
So, heut melde ich mich mal zu Wort. Sonst schreibt ja immer Stefan unseren Blog. Da wir fast fünf Wochen unterwegs sind und davon vier Wochen in Frankreich, möchte ich mal was über das Land sagen. Ich denke, ich kann da für uns drei sprechen, denn wir sind wirklich begeistert von Frankreich. Tolle Radwege, gutes Essen (vor allem die Bolougerien), wahnsinnig hilfsbereite und freundliche Menschen. Wir hören von allen Seiten bon journee, bon voyage oder bon appetit. Die bekannten Vorurteile, die wir in Deutschland so haben, treffen wirklich nicht zu. Sprachlich hat es auch ganz gut geklappt. Etwas französisch zu können, ist sicher hilfreich. Auf jeden Fall, waren bisher alle Leute, die wir getroffen haben, immer sehr bemüht uns wie auch immer zu verstehen und zu helfen. MERCI Frankreich. Ein paar Kilometer haben wir noch bis zur Grenze nach Spanien.
<< Neuere Einträge | Ältere Einträge >>
Schreib uns doch mal, denn uns interessiert wenn du hier mitliest: oder