Auf dieser Seite stehen die neuesten Blogeeinträge oben. Die aktuelle Tour durch Westeuropa 2018/2019 der Reihe nach und von Anfang gibts hier: Teil 1 / Teil 2
Ältere Touren: Prag 2018 - Ostsee 2017
Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht.
— Peter Rosegger
Mittwoch 03.04. Wir starten bei Sonnenschein. Vor uns liegen 66km mit knapp 400 Höhenmeter. Es geht erstmal relativ flach auf Nebenstraßen dahin. Dann kommen zwei längere Steigungen und danach immer wieder eben. Wir machen Pause in einem Dorf an einem Spielplatz, um uns für die kommenden 14km zu stärken. Die haben es echt in sich. Es geht eigentlich nur bergauf. Mal etwas steiler und dann wieder flacher. Als ob das nicht schon reicht, frischt unterwegs der Wind auf, natürlich Bauchwind, wie Dana immer sagt.
Recht erschöpft kommen wir endlich am Campingplatz an. Er ist schön, aber der absolute Wucher. Wir müssen für unser kleines Zelt fast 30 Euro bezahlen. Und Stefan bekommt es kaum aufgebaut, weil der Boden so hart ist. Das einzig Positive: Dana findet sofort eine spanische Freundin: Ana. Die Zwei spielen trotz verschiedener Sprachen bis es dunkel wird. Auch am nächsten morgen toben sie noch ausgiebig herum. Leider reist Ana mit ihren Eltern schon ab.
Wir machen einen Pausetag und ziehen notgedrungen (es ist wieder Regen gemeldet) in den noch teureren „Bungalow“).
Dienstag 02.04. Wir sind bei recht frischen Temperaturen gestartet. Ca. 55km liegen vor uns bis Andujar. Es geht recht kräftezehrend immer auf und ab durch: Olivenhaine (was auch sonst).
Am späten Nachmittag kommen wir an und gehen abends noch Tapas essen.
Montag, 01.04. Wir sind am späten Vormittag in Santisteban gestartet. Durch die Zeitumstellung haben wir länger als sonst geschlafen 😉. Leider fing es nach 5 km doch zu regnen an, obwohl es für heute eigentlich trocken gemeldet war.
Naja, ist ja nichts Neues für uns. Dana haben wir gleich mal ihre Regenklamotten angezogen. Wir hatten die Regenjacken eh schon an. Die Strecke war relativ entspannt. Wir mussten zwar immer mal wieder auf der Hauptstraße fahren, aber es ging auch auf Nebenstraßen und Feldwegen entlang. Und der Regen hörte zum Glück auch bald wieder auf.
Wir sind auch an einem Stausee vorbeigekommen und haben dort recht idyllisch pausiert, trotz des zurückgelassenen Mülls. Leider liegt in Spanien generell überall sehr viel Müll rum (obwohl es genug Müllcontainer gibt), was uns doch oft recht nachdenklich stimmt.
Unterwegs haben wir wieder Ausschau nach einem Wildcamp gehalten, aber nichts passendes gefunden. Also haben wir uns entschieden in Linares wieder ein Hotel zu suchen. Und diese Entscheidung war genau richtig, denn kaum am Hotel angekommen hat es wie aus Eimern geschüttet. Abends sind wir zu Fuß in die schöne Stadt und haben beim Dönermann gut und viel gegessen.
Samstag 30.03. Bei Sonnenschein starten wir in Puente de Genave. Die Straße aus dem Dorf steigt ziemlich an, führt uns aber diesmal direkt auf den Via Verde Radweg. Allerdings fahren wir heute nur ein paar Kilometer darauf. Wir verlassen den Via Verde und der Weg führt uns auf eine Schotterpiste, die allerdings nach kurzer Zeit zu einer 1a Teerstrasse wird.
Leider müssen wir danach wieder auf einer stärker befahrenen Landstraße fahren. Aber der Verkehr hält sich zum Glück noch in Grenzen. Es geht immer den Berg hoch an unzähligen Olivenbäumen vorbei. Wir machen über 500 Höhenmeter. Ziemlich erledigt kochen wir am Gipfel Nudeln im Olivenhain. Dann geht's bergab nach Santisteban, wo wir uns für zwei Nächte ein Zimmer im Hotel Rey Sanchez IV genommen haben. 1. weil wir ne Pause brauchen und 2. ist für morgen Dauerregen gemeldet.
Freitag 29.03. Bei heftigem Wind sind wir in Alcaraz gestartet und haben uns erstmal gründlich „verfranzt“. Wir sind einen Umweg von fast 10 km gefahren, weil wir keinen Via Verde Radweg gefunden haben, auch das Navi nicht. Das war ziemlich unschön, da wir heftigen Gegenwind hatten. Zum Glück haben wir im Ort Reloid dann doch noch den Via Verde Einstieg gefunden und sind auch wider Erwarten gut vorangekommen.
Letztlich waren es dann 67km anstatt geplanten 55km. Das hat echt gereicht. Untergekommen sind wir günstig in einem Appartementhotel in Puente de Genave (der erste Stop im Andalusien).
Nach einer saukalten Nacht konnten wir bei Sonnenschein frühstücken und uns wieder etwas auftauen. Wir sind spät gestartet. Es ging immer weiter auf dem via Verde Radweg „La Routa de Don Quijote“. Landschaftlich heute viel schöner als gestern. Zwischen den Bergen entlang, durch unzählige Tunnel, immer mit leichter Steigung, so dass wir zeitweise auf über 1.000m Seehöhe unterwegs waren.
Dann ging es die letzten 7km wieder bergab in das kleine Örtchen Alcaraz. Dort haben wir uns ein Zimmer in dem Hostal Los Rosales genomnen.
Mittwoch 27.03.Von Albacete geht es schnurgerade und bretteben auf einer aufgelassenen Bahntrasse entlang. La Routa de Don Quijote heißt die Schotterpiste, die wir bei kaltem Wind, aber warmer Sonne beradeln. Das Land ist hier sehr trocken. Wo nicht künstlich bewässert wird gibts nur Steine. Unterwegs begegnet uns niemand. Eigentlich habe ich noch nie eine so einsame Gegend gesehen.
Wir wissen dass es auf diesem Abschnitt weder Unterkünfte noch Zeltplätze gibt, also müssen wir wild campen. Nur wo? Überall besteht der Boden aus splittrigen Steinen. Schließlich finden wir aber doch ein schönes Plätzchen unter Walnussbäumen direkt an einem Flüsschen.
Nachts gefriert die Atemluft an der Zeltwand. Das Termometer zeigt Minus 5,3 °C Außentemperatur. Stefanies Kommentar nach dem Aufwachen: „Vor lauter Frieren hab ich ganz vergessen mich zu fürchten.“ Wir bleiben am Morgen lange im Zelt liegen bis es draußen endlich wieder wärmer wird.
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