Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Lieber Korrespondent,
sie haben mir einen Anhang im Microsoft Word- bzw. Excel-Format geschickt, einem geheimen und proprietären Format, das ich deshalb nur schwer lesen kann. Wenn Sie mir einfachen Text, HTML oder PDF senden, würde ich es lesen.
Das Verschicken von Word-Dokumenten ist schlecht für Sie und für andere. Sie können nicht sicher sein, wie sie aussehen werden, wenn sie jemand mit einer anderen Version von Word betrachtet; vielleicht sind sie nicht einmal lesbar.
Das Erhalten von Word-Anhängen ist schlecht für Sie, weil sie Viren enthalten können. Das Senden von Word-Anhängen ist schlecht für Sie, weil ein Word-Dokument versteckte Informationen über den Autor enthält, die es Kennern erlaubt, Informationen über die Aktivitäten des Autors (vielleicht Sie) zu erlangen. Text, den Sie für gelöscht halten, kann immer noch peinlich präsent sein.
Aber vor allem übt das Versenden von Word-Anhängen Druck auf die Empfänger aus, Microsoft-Software zu benutzen, und führt dazu, dass ihnen keine Alternative bleibt. Damit werden Sie zu einer Stütze des Microsoft-Monopols. Dieses Problem ist ein Haupthindernis der breiten Akzeptanz von freier Software. Würden Sie bitte den Gebrauch des Word-Formates überdenken, wenn sie mit anderen Menschen kommunizieren?
Eine Datei in HTML zu konvertieren ist einfach. Öffnen sie das Dokument, klicken Sie auf `Datei`, dann auf `Speichern unter`. Im `Speichern unter`-Menü wählen sie HTML als Format aus. Dann klicken sie auf `Speichern`. Danach können Sie die das neue HTML-Dokument anstelle Ihres Word-Dokumentes Ihrer E-Mail anhängen. Beachten Sie, dass das Aussehen von Word nicht immer einheitlich ist – falls sie ähnliche Menüeinträge sehen, versuchen Sie diese.
Um in reinen Text zu konvertieren, gehen Sie fast genau so vor – Anstelle von HTML, wählen sie `Nur Text` oder `Text-Dokument` als Format aus.
Im Übrigen gibt es inzwischen leistungsfähige und freie Alternativen zu Word und Excel, die sich an die Open Document Norm halten. Diese stellt sicher, dass jeder ihrer Empfänger heute und auch noch nach Jahren ihre Dokumente lesen kann. Auch die Europäische Kommission empfiehlt die Verwendung des Open Document Formates. Das Office-Paket OpenOffice (Download deutsche Version) und das Textverarbeitungsprogramm Abiword sind zum Beispiel solche freien Alternativen.
(Dies ist eine erweiterte Version des Originalartikels von Richard M. Stallman.)